Für alle, die noch nicht fertig sind

Im "Neuen Deutschland" ist eine Besprechung der ersten beiden Bände der gesammelten Schriften von Hermann L. Gremliza zu lesen: https://www.nd-aktuell.de/artikel/1188411.linker-journalismus-fuer-alle-die-noch-nicht-fertig-sind.html

Jakob Hayner schreibt: »Gremlizas Gesammelte Schriften darf man getrost Pflichtlektüre nennen – für alle, die von und mit den herrschenden Verhältnissen noch nicht fertig sind. Und das Beste ist: Es kommen noch 16 weitere Bände.«

Hier können die gesammelten Schriften bestellt werden.

Zum Tod von David Lynch

David Lynch ist am Mittwoch gestorben. In konkret 12/99 erklärte Georg Seeßlen die Bedeutung des Regisseurs für das amerikanische Kino: »Lynchville war der (amerikanische) Ort, der förmlich cineastisch aufgebrochen wurde, ein Bild- und Text-Cracking, das auch die letzte Einheit der Erzählung, die bürgerliche 'Person', nicht heil ließ.«

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Haupt- und Nebensetz

Wieland Schwanebeck über das Buch Das All im eigenen Fell von Clemens J. Setz

Seitdem Twitter zu X umetikettiert worden ist, finden immer mal wieder öffentlichkeitswirksam inszenierte Abwanderungsbewegungen statt. Nicht alle, die gehen, bleiben dauerhaft weg, einige lassen sich ihre stillgelegten beziehungsweise gelöschten Accounts noch vergolden wie einst Jan Böhmermann (Gefolgt von niemandem, dem du folgst, 2020). Anderes verschwindet tatsächlich für immer, denn die seit Kafka gepflegte Geste der Werkauslöschung bleibt auch im digitalen Zeitalter populär. Gegen das digitale Vergessen sperrt sich Clemens J. Setz mit einem verdächtig analogen Vorhaben, nämlich einer gedruckten Anthologie der Twitterpoesie. Das Buch besteht jeweils zur Hälfte aus Setz’ eigenen Versen sowie aus Texten anderer.

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Obdachlosigkeit light

Ein neues Buch zeigt den aktuellen Stand der populärwissenschaftlichen Soziologie: Obdachlosigkeit hat mit uns allen zu tun – viel mehr als Diskriminierung abbauen, lässt sich aber nicht machen. Von Till Schäfer

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Prost Abendmahlzeit - Zu Friedrich Schorlemmers Tod

Der DDR-Dissident und Gottesknecht Friedrich Schorlemmer verstarb am vergangenen Sonntag im gesegneten Alter von 80 Jahren. »Seine letzten Worte müssen eines Tages in den Nachrichten an erster Stelle zitiert werden«, forderte Gerhard Henschel in konkret 7/93. Doch finden sich letzte Worte in den nun Schorlemmervollen Schlagzeilen weder an erster noch an irgendeiner Stelle. Und auch in den »Tagesthemen« wurde leider nie, wie Henschel gern gesehen hätte, vorgeführt, wie Schorlemmer »heimlich Crack knabbert, Tinte trinkt und Kakao predigt.« Schade. 

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Zum Tod von Wolfgang Rihm

Am 27. Juli ist der Komponist Wolfgang Rihm gestorben, und die Presse überschlägt sich mit endlosen Trauergesängen auf den "Berührbaren" ("FAZ"). In konkret 10/21 reichte Frieder Reininghaus eine Heftspalte, um zu zeigen, weshalb Rihm in der deutschen Kulturindustrie als "großer Mann" (seine Biographin in der "NZZ") und "Schlüsselfigur" ("Spiegel") galt: Er war der "repräsentative Komponist der BRD" (Reininghaus).

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Die Sache mit Röhm 

Kein Nachruf auf den Gesellschaftswissenschaftler Reinhard Opitz, der diese Woche seinen 90. Geburtstag gefeiert hätte. An dessen Stelle die Wiederveröffentlichung einer Kritik an seinen Ausführungen zur »Monopolgruppen-Theorie«: Georg Fülberth schrieb in konkret 6/00, was diese zum Verständnis des historischen Faschismus beiträgt. Er konstatiert: »Reinhard Opitz hat riesige Fakten-Massen über Ideologien und Organisationen ausgebreitet, um deren Funktionieren im monopolkapitalistischen Kalkül nachzuweisen. Er schuf dadurch die Möglichkeit, gerade diese seine Zentralthese zu relativieren, indem nämlich jener Überschuß sichtbar wird, der auf die Interessenwahrnehmung des Kapitals zurückwirkt.«

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"Angriff aus den Institutionen heraus"

Derzeit läuft ein Gerichtsprozess gegen 27 "Reichsbürger". Diesem ging Mitte Dezember 2022 eine bundesweite Razzia voran. In diesem Zusammenhang sprach in konkret 2/23 die damalige Obfrau der Linksfraktion für den Innenausschuss des Bundestags, Martina Renner, über die Gefährlichkeit der Gruppierung und konstantierte: "Man will nicht wahrhaben, dass ein Teil dieses Problems nicht ein Angriff auf die Institutionen ist, sondern ein Angriff aus den Institutionen heraus."

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